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Chronik 1914

JANUAR

  • 1. 1.

    Übernahme der auflagenstarken, liberalen "Vossischen Zeitung" durch den Berliner Ullstein-Verlag.

  • 10. 1.

    Freispruch für Oberst Adolf von Reuter, den Hauptverantwortlichen in der sogenannten Zabern-Affäre.

  • 20. 1.

    US-Präsident Woodrow Wilson verkündet eine Antitrustpolitik zur Eindämmung der wirtschaftlichen Macht von Konzernen.  

FEBRUAR

  • 11. 2.

    Der nationalistisch gesinnte Iwan Goremykin (1839-1917) wird neuer russischer Ministerpräsident.

  • 14. 2.

    Britische Frauenrechtlerinnen protestieren gewaltsam für die Einführung des Frauenwahlrechts.

  • 15. 2.

    Deutsch-französisches Abkommen über Eisenbahnbauten im Osmanischen Reich.

  • 20. 2.

    Rosa Luxemburg wird wegen staatsfeindlicher Äußerungen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.  

MÄRZ

  • 3. 3.

    Der 21jährige Berliner Pilot Bruno Langer stellt mit 14:07 h einen neuen Weltrekord im Alleindauerflug auf.

  • 10. 3.

    Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Giovanni Giolitti. Als Führer der Liberalen und viermaliger Ministerpräsident hat er die italienischen Politik maßgeblich bestimmt. Sein Nachfolger wird der rechtsliberale Antonio Salandra (1853-1931).

  • 16. 3.

    Kaiser Franz Joseph I. löst das Parlament aufgrund der Arbeitsverweigerung der tschechischen Abgeordneten auf. Die Regierung erlässt Gesetze künftig als kaiserliche Notverordnungen.

  • 30. 3.

    Aufgrund von Befehlsverweigerungen innerhalb der britischen Armee, die in Irland gegen Unionisten vorgehen sollte, tritt Kriegsminister John Seely (1868-1947) zurück.

  • 31. 3.

    Tod des Schriftstellers Christian Morgenstern in Meran.  

APRIL

  • 1. 4.

    Albert Einstein beginnt in Berlin seine Tätigkeit als hauptamtliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und wird Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik.

  • 2. 4.

    Tod des Schriftstellers Paul von Heyse in München.

  • 3. 4.

    Im Verlauf einer großen Streikbewegung gegen soziale Unsicherheit werden in St. Petersburg mehr als 70.000 Arbeiter ausgesperrt.

  • 13. 4.

    Die dem Wandervogel angeschlossenen Jugendverbände billigen eine Resolution gegen die Aufnahme jüdischer Anwärter.

  • 19. 4.

    Der Alldeutsche Verband fordert auf seiner Jahrestagung eine offensive deutsche Militärstrategie und größtmögliche Rüstungsanstrengungen.

  • 21. 4.

    In Paris finden große Feierlichkeiten zum 10jährigen Bestehen der "Entente cordiale" statt.

  • Die Besetzung von Vera Cruz durch amerikanische Truppen bringt die USA und Mexiko an den Rand eines Krieges.  

MAI

  • 1. - 30. 5.

    Große Berliner Kunstausstellung, auf der u.a. Werke französischer Impressionisten gezeigt werden.

  • 6. 5.

    Das britische Oberhaus lehnt mit 140 gegen 60 Stimmen die Einführung des Frauenstimmrechts bei Parlamentswahlen ab.

  • 10. 5.

    Beim entscheidenden zweiten Wahlgang zum französischen Parlament erringt die Linke einen klaren Wahlsieg.

  • 11. 5.

    Der sozialdemokratische Abgeordnete Karl Liebknecht kritisiert im Reichstag die Kriegsvorbereitungen der deutschen Regierung.

  • 25. 5.

    Die "Home Rule"-Gesetzvorlage, die für Irland eine beschränkte Autonomie und ein eigenes Parlament vorsieht, wird in dritter Lesung vom Unterhaus angenommen. Ihre Umsetzung verweigert König Georg V. (1865-1936) jedoch.

  • 31. 5.

    Die SpVgg Fürth wird mit einem 3:2-Sieg über den VfB Leipzig Deutscher Fußballmeister.  

JUNI

  • 7. - 13. 6.

    In Mittel- und Oberitalien weitet sich eine Streik- und Protestbewegung zu blutigen Kämpfen zwischen Antimilitaristen und Polizei aus. Die Arbeiterbewegung ruft den Generalstreik aus und proklamiert in mehreren Städten die Republik. Das Militär schlägt die Aufstandsbewegung nieder.

  • 11. 6.

    In Begleitung von Großadmiral Alfred von Tirpitz reist Kaiser Wilhelm II. zu einem sechstägigen Besuch beim österreich-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Im Gegensatz zu diesem spricht sich Tirpitz für eine militärische Lösung der politischen Probleme Österreich-Ungarns aus.

  • 13. 6.

    Der Sozialist René Viviani (1862-1925), bisheriger Unterrichtsminister, bildet im Juni die neue französische Regierung.

  • 15. 6.

    Paraphierung des deutsch-englischen Vertrages über die Bagdadbahn.

  • In Köln eröffnet die bedeutendste Ausstellung des Deutschen Werkbundes, auf der u.a. Werke von Walter Gropius und Bruno Taut gezeigt werden.

  • 21. 6.

    Tod der österreichischen Pazifistin Bertha von Suttner in Wien.

  • 24. 6.

    Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute: Nord-Ostsee-Kanal).

  • 28. 6.

    Tödliches Attentat auf den Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin in Sarajevo durch serbische Nationalisten. International werden starke Spannungen ausgelöst. Sie steigern sich zur "Juli-Krise" und führen zumErsten Weltkrieg.  

JULI

  • 2. 7.

    Tod des britischen Politikers Joseph Chamberlain (1836-1914) in London.

  • 5./6. 7.

    Deutsche Zusicherung der uneingeschränkten Bündnistreue gegenüber Österreich-Ungarn ("Deutscher Blankoscheck").

  • 6. 7.

    In der Annahme, auch ein militärischer Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien lasse sich lokal begrenzen, beginnt Wilhelm II. wie in jedem Jahr seine Nordlandreise.

  • 20. - 23. 7.

    Rußlandvisite des französischen Ministerpräsidenten Raymond Poincaré. Beide Staaten versichern sich angesichts des schwelenden Konflikts gegenseitiger Bündnistreue.

  • 23. 7.

    Österreich-Ungarn richtet ein auf 48 Stunden befristetes Ultimatum an Serbien mit der Aufforderung, alle serbisch-nationalistischen Aktivitäten sofort zu beenden und die Verantwortlichen des Attentats konsequent zu verfolgen.

  • 25. 7.

    Serbien geht auf das Ultimatum weitgehend ein, mobilisiert aber zugleich seine Armee. Österreich-Ungarn reagiert mit einer Teilmobilmachung und bricht die diplomatischen Beziehungen zu Serbien ab. Der russische Kronrat beschließt, Serbien zu unterstützen.

  • 26. 7.

    Österreich-Ungarn mobilisiert Truppen an der Grenze zu Rußland.

  • 27. 7.

    Das Deutsche Reich lehnt den britischen Vorschlag einer Außenministerkonferenz zur Beilegung des Konflikts ab.

  • Antikriegsdemonstration im Berliner Lustgarten.

  • 28. 7.

    Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Die Reichsregierung versucht jetzt, mäßigend auf Österreich-Ungarn einzuwirken.

  • 29. 7.

    Teilmobilmachung Rußlands.

  • 30. 7.

    Russische Generalmobilmachung.

  • Großbritannien lehnt die von Deutschland gewünschte Neutralitätszusage für den Kriegsfall ab.

  • 31. 7.

    Wilhelm II. verkündet den Zustand "Drohender Kriegsgefahr" und fordert von Rußland ultimativ die Einstellung der Mobilmachung und von Frankreich eine Neutralitätserklärung im Fall eines bewaffneten Konflikts.

  • Generalmobilmachung Österreich-Ungarns.

  • Tod des Philosophen und Politikers Jean Jaurès durch ein Attentat in Paris.  

AUGUST

  • 1. 8.

    Deutsche Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Rußland. Die Bevölkerung nimmt die Kriegserklärung mit "pariotischen Gefühlen" zur Kenntnis ("August-Erlebnis"). Italien erklärt sich wegen seiner Verpflichtungen gegenüber Großbritannien für neutral.

  • 2. 8.

    Deutschland fordert von Belgien ultimativ ein Durchmarschrecht für die Truppen und besetzt Luxemburg. Das Deutsche und das Osmanische Reich schließen einen Bündnisvertrag. Mobilmachung der britischen Flotte.

  • 3. 8.

    Deutsche Kriegserklärung an Frankreich. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien. Italien erkennt seine Bündnispflicht aus dem Dreibund nicht an und erklärt sich für neutral.

  • 4. 8.

    Trotz zum Teil erheblicher Vorbehalte stimmt auch die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) im Reichstag geschlossen für einen Kriegskredit. Sie verfolgt eine Politik des "Burgfriedens". Ansprache Wilhelms II. an das deutsche Volk. Kriegseintritt Großbritanniens. Die Vereinigten Staaten erklären sich für neutral.

  • 7. 8.

    Kriegserklärung Montenegros an Österreich-Ungarn. Deutsche Truppen besetzen unter Generalmajor Erich Ludendorff das belgische Lüttich.

  • 8. 8.

    Gründung des sogenannten Kriegsausschusses der deutschen Industrie.

  • 10. 8.

    Der deutsche Schlachtkreuzer "Goeben" und der kleine Kreuzer "Breslau" laufen in die Dardanellen ein und werden formal an die Türkei übergeben. Sperrung des Zugangswegs zu den russischen Häfen im Schwarzen Meer.

  • 11. 8.

    Französische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn.

  • 12. 8.

    Englische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn. Erste österreichische Offensive gegen Serbien wird abgewehrt.

  • 13. 8.

    Gründung der Kriegsrohstoffabteilung im Preußischen Kriegsministerium (KRA) durch Walther Rathenau.

  • 17. 8.

    Letzte Forts von Lüttich fallen nach Einsatz schwerer Artillerie. An der Ostfront beginnt die russischen Großoffensive gegen Ostpreußen.

  • 20. 8.

    Schlacht bei Gumbinnen (Ostpreußen), die mit dem Rückzug der deutschen 8. Armee unter Generaloberst Max von Prittwitz (1848-1917) endet.

  • Tod von Papst Pius X. (1835-1914) in Rom.

  • 21. 8.

    Die Führung der 8. Armee wird General Paul von Hindenburg und Ludendorff übertragen.

  • 23. 8.

    Grenzschlachten im Westen und in Galizien zwischen russischen und österreich-ungarischen Truppen.

  • Kriegserklärung Japans an das Deutsche Reich.

  • 25. 8.

    Vernichtung großer Teile der belgischen Stadt Löwen durch deutsche Truppen.

  • 26. - 30. 8.

    Schlacht bei Tannenberg unter der Leitung von Hindenburg und Ludendorff, bei der die 2. Russische Armee vernichtend geschlagen wird.

  • 27. 8.

    Regierung der "Défense nationale" unter Viviani in Frankreich.

  • 30. 8.

    Deutsche Truppen dringen über die Marne vor und bedrohen Paris.

  • 31. 8.

    Niederlage Österreichs in Galizien bei Lemberg.  

SEPTEMBER

  • 3. 9.

    Angesichts vorrückender deutscher Truppen verlegt die französische Regierung ihren Sitz nach Bordeaux.

  • 5. 9.

    Londoner Vertrag: Die Entente beschließt, keinen Separatfrieden abzuschließen.

  • 6. - 12. 9.

    Die Schlacht an der Marne verdeutlicht das Scheitern des Schlieffen-Plans.

  • 6. - 15. 9.

    Schlacht an den Masurischen Seen, bei der die 1. Russische Armee von der 8. Deutschen Armee geschlagen wird.

  • 9. 9.

    Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg verkündet ein Kriegszielprogramm der deutschen Regierung ("September-Programm"), in dem Annexionen und die deutsche Hegemonialstellung in Europa gefordert werden.

  • 14. 9.

    Aufgrund des schlechten Ausgangs der Marne-Schlacht wird Helmuth von Moltke als Generalstabschef der Obersten Heeresleitung (OHL) abgesetzt und durch den preußischen Kriegsminister Erich von Falkenhayn ersetzt.

  • 25. 9.

    Der Dichter Alfred Lichtenstein (1889-1914) fällt in Vermandovillers (Somme).

  • 26. 9.

    Tod des Malers August Macke (gefallen in Perthes-les-Hurlus in der Champagne).  

OKTOBER

  • 4. 10.

    In einem von 56 deutschen Intellektuellen unterzeichneten Aufruf wird der Krieg als ein dem deutschen Volk "aufgezwungener Daseinskampf" bezeichnet.

  • 9. 10.

    Antwerpen von deutschen Truppen nach 12tägiger Belagerung erobert.

  • 20. 10.

    Beginn der ersten Flandern-Schlacht bei Ypern.

  • 21. 10.

    Bethmann Hollweg stellt ein Konzept zur Integration der Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie ins monarchistische System vor.

  • 22. 10.

    Während der ersten "Kriegssitzung" des Preußischen Landtages fordert die SPD die Aufhebung des Dreiklassenwahlrechts.

  • 26. 10.

    Gründung der Kriegschemikalien AG zur Bewirtschaftung chemischer Rohstoffe unter der Leitung von Fritz Haber.

  • 30. 10.

    Tod des Dichters Ernst Stadler (1883-1914) in den Kämpfen bei Ypern.  

NOVEMBER

  • 1. 11.

    Ernennung Hindenburgs zum Oberbefehlshaber Ost.

  • 2. - 5. 11.

    Kriegserklärung der Entente an das Osmanische Reich.

  • Großbritannien erklärt die Nordsee zum Kriegsgebiet und verhängt eine Wirtschaftsblockade gegen das Deutsche Reich.

  • 3. 11.

    Freitod des Dichters Georg Trakl (1887-1914) in Krakau.

  • 7. 11.

    Japanische Truppen erobern die deutsche Kolonie Tsingtau.

  • 10. 11.

    Schlacht bei Langemarck, in deren Verlauf die OHL unzulänglich ausgebildete freiwillige Jugendliche einsetzt.

  • 26. 11.

    In Westgalizien scheitert eine russische Offensive gegen Österreich-Ungarn.

  • 27. 11.

    Ernennung Hindenburgs zum Generalfeldmarschall.  

DEZEMBER

  • 2. 12.

    Zweite Kriegskreditabstimmung: Alle Parteien stimmen den Krediten zu. Liebknecht lehnt als einziger Abgeordneter die Gewährung ab.

  • 3. 12.

    Der Vorstand der SPD mißbilligt Liebknechts Verhalten und erteilt ihm eine offizielle Rüge.

  • 6. 12.

    Besprechung Bethmann Hollwegs mit Ludendorff und Hindenburg über Gebietserweiterungen im Osten.

  • 8. 12.

    Die im "Kriegsausschuß der deutschen Industrie" (KdI) zusammengeschlossenen Unternehmen fordern eine expansive deutsche Kriegspolitik.

  • Die französische Regierung verlegt ihren Sitz nach Paris zurück.

  • Das deutsche Kreuzergeschwader unter dem Kommando von Maximilian Reichsgraf von Spee (1861-1914) wird in der Schlacht bei den Falklandinseln von britischen Kreuzern versenkt.

Chronik 1915

 

JANUAR

  • 4. 1.

    Tod des Historienmalers Anton von Werner in Berlin.

  • 10. 1.

    In einer Note an die USA betont die britische Regierung, an der Handelsblockade der Mittelmächte festhalten zu wollen.

  • 13. 1.

    Stephan Freiherr Burián von Rajecz (1851-1922) wird neuer Außenminister von Österreich-Ungarn.

  • Schweres Erdbeben zerstört weite Teile Süd- und Mittelitaliens, ca. 30.000 Tote.

  • 18. - 24. 1.

    "Reichswollwoche": Sammlung von warmer Unterkleidung für die deutschen Truppen.

  • 19. 1.

    Drei deutsche Marineluftschiffe greifen erstmals die britische Ostküste an.

  • 24. 1.

    Bei einem Seegefecht an der Doggerbank zwischen deutschen und britischen Schlachtkreuzern wird der Panzerkreuzer "Blücher" versenkt.

  • 25. 1.

    Der Deutsche Bundesrat rät zu sparsamem Nahrungsmittelverbrauch.  

FEBRUAR

  • 1. 2.

    Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg gibt seine Zustimmung zum Einsatz von U-Booten im Handelskrieg.

  • Die Finanzminister der Alliierten einigen sich in Paris auf gemeinsame Maßnahmen zur Kriegsfinanzierung. Rußland werden zusätzliche Kredite versprochen.

  • 3. 2.

    In Sarajevo werden drei der am Attentat auf den österreich-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand beteiligten Personen hingerichtet. Der Todesschütze, Gavrilo Princip (1894-1918), wird wegen seines jugendlichen Alters nicht zum Tode verurteilt.

  • 4. - 22. 2.

    Winterschlacht in Masuren: Die geschlagenen russischen Truppen räumen bis Ende Februar ganz Ostpreußen.

  • 12. 2.

    Nachdem Deutschland das Seegebiet um die Britischen Inseln zum Kriegsgebiet erklärt hat, warnen die USA vor Angriffen auf amerikanische und neutrale Schiffe.

  • 13. 2.

    Der Bundesrat beschließt die Beschlagnahme der Hafervorräte.

  • 16. 2.

    Mit einem erfolglosen Durchbruchsversuch französischer Truppen beginnt die verlustreiche Schlacht in der Champagne, bei der die französische Offensive steckenbleibt.

  • 18. 2.

    Verschärfung der britischen Blockade gegen neutrale Schiffe.

  • 22. 2.

    Beginn des U-Boot-Kriegs gegen Handelsschiffe als Vergeltung gegen die britische Blockade der deutschen Seehäfen.

  • 25. 2.

    Der Bundesrat beschließt die Einschränkung des Autoverkehrs, um Rohstoffe zu sparen.  

MÄRZ

  • 3. 3.

    Premiere von D. W. Griffiths (1875-1948) Monumentalfilm "The Birth of a Nation" in New York.

  • 4. 3.

    Rußland erklärt die Annexion von Konstantinopel (heute: Istanbul) und die Kontrolle der Dardanellen als Kriegsziel.

  • 10. 3.

    Erste Petition der sechs Wirtschaftsverbände an Reichskanzler Bethmann Hollweg fordert weitreichende Kriegsziele.

  • 18. 3.

    Durchbruchsversuch britisch-französischer Seestreitkräfte durch die Dardanellen scheitert unter erheblichen Verlusten.

  • 20. 3.

    Karl Liebknecht und Otto Rühle (1874-1943), Abgeordnete derSozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), stimmen im Reichstag gegen weitere Kriegskredite. Zudem bleiben 30 sozialdemokratische Abgeordnete der Abstimmung fern.

  • 26. - 28. 3.

    Die Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Bern fordert zum Massenprotest aller Arbeiterfrauen gegen den Krieg auf.  

APRIL

  • 1. 4.

    Walther Rathenau tritt als Leiter der Kriegsrohstoffabteilung des Kriegsministeriums zurück.

  • 20. 4.

    Der britische Schatzkanzler David Lloyd George kritisiert die unzureichende Munitionsproduktion.

  • 22. 4.

    Beginn der zweiten Ypern-Schlacht: Deutsche Truppen verwenden erstmalsGiftgas.

  • 25. 4.

    Britische und französische Truppen landen auf der Halbinsel Gallipoli, um den alliierten Truppen den Weg nach Konstantinopel zu öffnen. Der Durchbruch gelingt jedoch nicht.

  • 26. 4.

    "Londoner Geheimvertrag" der Entente mit Italien, das den Kriegseintritt gegen Zusicherung von erheblichen Territorialgewinnen zusagt (Südtirol, Istrien, große Teile Dalmatiens sowie das Protektorat über Albanien).

  • Deutscher Vorstoß nach Litauen und Kurland beginnt.

  • 27. 4.

    Tod des Komponisten Alexander Skrjabin (1872-1915) in Moskau.

  • 28. 4. - 1. 5.

    Erster Internationaler Frauenfriedenskongress in Den Haag: Gründung des Internationalen Frauenausschusses für dauernden Frieden.  

MAI

  • 1. - 3. 5.

    Durchbruchsschlacht deutscher und österreich-ungarischer Truppen unterAugust von Mackensen in den Karpaten leitet eine bis September dauernde Offensive mit großem Geländegewinn ein.

  • 5. 5.

    Der Alldeutsche Verband fordert in einer Kriegszieleingabe die Annexion des Baltikums.

  • 7. 5.

    Die Versenkung des britischen Passagierschiffes "Lusitania" durch ein deutsches U-Boot fordert 1.200 Tote (darunter 139 Amerikaner).

  • 12. 5.

    Deutsche Industrielle unter Führung des Krupp-Direktors Alfred Hugenbergfordern weitreichende Annexionen im Osten und Westen.

  • 13. 5.

    Die US-Regierung verlangt in einer Protestnote die Einstellung des U-Boot-Kriegs.

  • Mit großen Kundgebungen in Rom und Mailand schüren der nationalistische Dichter Gabriele d'Annunzio (1863-1938) und Benito Mussolini die Kriegsstimmung. Unter diesem Druck lehnt Giovanni Giolitti als Führer der Neutralitätsbefürworter eine Regierungsbildung ab, die kriegsbereite Regierung Salandra bleibt im Amt.

  • 23. 5.

    Italienische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn.

  • 26. 5.

    Mit einer Kabinettsumbildung formiert Herbert H. Asquith eine nationale Regierung, in der mit Arthur Henderson (1863-1935) erstmals ein Sozialist zum Minister ernannt wird. Winston Churchill wird wegen der gescheiterten Dardanellenoffensive als Erster Lordadmiral abgelöst.  

JUNI

  • 5. 6.

    Kaiser Wilhelm II. ordnet in einem Geheimbefehl die Einschränkung des U-Boot-Kriegs an.

  • Verfassungsreformgesetz führt das Wahlrecht für Frauen in Dänemark ein.

  • 9. 6.

    Etwa 1.000 SPD- und Gewerkschaftsfunktionäre fordern die Parteiführung auf, sie solle die sofortige Beendigung des Kriegs verlangen.

  • Der amerikanische Außenminister William Bryan (1860-1925) erklärt seinen Rücktritt, weil er die zweite "Lusitania"-Protestnote gegen Deutschland als zu scharf ablehnt.

  • 10. 6.

    Die russischen Wirtschaftsverbände beschließen zur besseren Koordination der Rüstung Kriegsindustriekomitees.

  • 19. 6.

    Die SPD-Politiker Karl KautskyEduard Bernstein und Hugo Haase fordern ihre Partei auf, den "Burgfrieden" aufzukündigen.

  • 20. 6.

    Denkschrift von Hochschullehrern, Beamten und Künstlern mit weitreichenden Kriegszielen.

  • Tod des Industriellen Emil Rathenau in Berlin.

  • 22. 6.

    Österreichische Truppen erobern Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) zurück.

  • 25. 6.

    In einer Eingabe des Partei- und Fraktionsvorstands der SPD wird mit dem Hinweis auf den Wirtschaftsaufschwung des Deutschen Reichs in seinen bisherigen Grenzen der Verzicht von Annexionen gefordert.  

JULI

  • 1. 7.

    Ostoffensive der Mittelmächte in Polen beginnt mit großem Erfolg.

  • 7. 7.

    In Calais beschließt der alliierte Kriegsrat, zur Entlastung der russischen Front mehrere Offensiven in Frankreich und Italien zu eröffnen.

  • 9. 7.

    Sogenannte Intellektuelleneingabe mit 141 Unterschriften namhafter Persönlichkeiten, unter ihnen Albert EinsteinMax WeberLudwig Quiddeund Gustav Schmoller (1838-1917), verwirft die "Einverleibung oder Angliederung politisch selbständiger und an Selbständigkeit gewöhnter Völker", lässt aber offen, welche Gebiete damit gemeint sind.

  • Kapitulation der deutschen Schutztruppen in Deutsch-Südwestafrika.

  • Mit dem Registrierungsgesetz sollen alle Arbeitskräfte in Großbritannien im Alter von 15 bis 65 Jahre erfasst werden.

  • 18. - 28. 7.

    In der zweiten Isonzoschlacht versuchen italienische Truppen vergeblich, nach Triest durchzubrechen.

  • 23. 7.

    Verordnung gegen Preiswucher bei Lebensmitteln. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preise verdoppelt.  

AUGUST

  • 4. 8.

    Der französische Präsident Raymond Poincaré betont die Entschlossenheit, den Krieg bis zum Sieg fortzuführen.

  • 5. 8.

    Warschau wird von der deutschen 9. Armee besetzt.

  • 9. 8.

    Die bürgerlichen Parteien im russischen Parlament schließen sich zum "progressiven Block" zusammen und fordern eine neue Regierung sowie Reformmaßnahmen.

  • 16. 8.

    Parteiausschuß und Reichstagsfraktion der SPD wenden sich gegen "alle auf Schwächung und Zertrümmerung Österreichs-Ungarns gerichteten Ziele" der Entente.

  • 19. 8.

    In einer kämpferischen Rede verkündet Reichskanzler Bethmann Hollweg Siegeszuversicht und weitgehende Kriegsziele. Die Rede wird von den bürgerlichen Parteien mit großer Begeisterung aufgenommen.

  • Bei der Versenkung des englischen Passagierdampfers "Arabic" durch deutsche U-Boote sind zwei Amerikaner unter den Opfern.

  • 20. 8.

    Der Reichstag verabschiedet einen neuen Kriegskredit von 10 Milliarden Reichsmark.

  • Tod des Mediziners Paul Ehrlich in Bad Homburg.

  • 25. 8.

    Die Militärverwaltung Ober-Ost unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff setzt einen Generalgouverneur für das unter deutscher Verwaltung stehende nördliche Kongreßpolen ein.

  • Besetzung von Brest-Litowsk durch die Truppen der Mittelmächte.  

SEPTEMBER

  • 1. 9.

    Gründung des "Deutschen Künstlerhilfsbundes" zur Unterstützung heimkehrender Künstler.

  • 5. - 8. 9.

    Internationale Sozialistenkonferenz in Zimmerwald (Schweiz), bei der sich die Delegierten gegen die "Burgfriedenspolitik" der sozialdemokratischen Parteien in den kriegführenden Ländern wenden.

  • 5. 9.

    Zar Nikolaus II. übernimmt den Oberbefehl über die gesamte russische Armee.

  • 6. 9.

    Freundschafts- und Bündnisvertrag der Mittelmächte mit Bulgarien, das sich zum Kriegseintritt gegen Serbien verpflichtet.

  • 8. 9.

    Höhenflugrekord für einsitzige Flugzeuge durch einen Schweizer Flieger (6.600 m).

  • 18. 9.

    Einschränkung des U-Boot-Handelskriegs als Anwort auf den drohenden Kriegseintritt der Vereinigten Staaten.

  • 22. 9. - 6. 11.

    Französische Offensive in der Champagne mit massivem Materialeinsatz scheitert.

  • 27. 9.

    Generalversammlung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in Leipzig steht im Zeichen der Kriegsunterstützung.

  • 29. 9.

    US-Präsident Woodrow Wilson stimmt umfangreichen Krediten an Frankreich und Großbritannien zu.  

OKTOBER

  • 2. 10.

    Der Parteivorstand der SPD distanziert sich von den Beschlüssen der Internationalen Sozialistenkonferenz.

  • 5. 10.

    Zur Unterstützung Serbiens landen alliierte Truppen im neutralen Griechenland.

  • 6. 10.

    Beginn der Offensive deutscher und österreich-ungarischer Truppen gegen Serbien.

  • 9. 10.

    Eroberung von Belgrad durch die Mittelmächte.

  • 14. 10.

    Kriegseintritt Bulgariens auf seiten der Mittelmächte in der Hoffnung, Mazedonien zu gewinnen.

  • 15. 10.

    Die USA beschließen eine Aufstockung ihrer Armee um 100.000 Mann und die Verstärkung der Flotte.

  • 15. - 20. 10.

    Kriegserklärung der Alliierten an Bulgarien.

  • 20. 10.

    Uraufführung der Tondichtung "Eine Alpensymphonie" von Richard Straussin Dresden.

  • 29. 10.

    Rücktritt des französischen Ministerpräsidenten René Viviani (1891-1980). Sein Nachfolger wird Aristide Briand, der eine Allparteienregierung leitet.  

NOVEMBER

  • 4. 11.

    Um Wucher und Überteuerung zu beenden, beschließt der Bundesrat Höchstpreise sowie ein Verkaufsverbot von Milch und Fleisch an Dienstagen und Freitagen.

  • 8. 11.

    Der italienische Dampfer "Ancona" wird von einem österreich-ungarischen U-Boot versenkt, 208 Passagiere sterben.

  • 10. 11.

    Einführung von Höchstpreisen für Gemüse, Obst und Honig.

  • 15. 11.

    In Berlin werden erstmals Bezugskarten für Milch ausgegeben.

  • 24. 11.

    Eroberung Serbiens abgeschlossen. Rückzug der serbischen Armee nach Albanien, von dort über Korfu nach Saloniki.

  • 30. 11.

    Italien tritt dem Londoner Vertrag bei und verpflichtet sich, keinen Seperatfrieden zu schließen.  

DEZEMBER

  • 1. 12.

    Die SPD-Fraktion beschließt, Reichskanzler Bethmann Hollweg in einer offiziellen Anfrage um die Bekanntgabe der deutschen Voraussetzungen für die Aufnahme von Friedensverhandlungen zu bitten.

  • 3. 12.

    General Joseph Joffre übernimmt den Oberbefehl über die gesamte französische Armee.

  • 6. - 8. 12.

    Auf der Chantilly-Konferenz vereinbaren die Alliierten, mit gleichzeitigen Offensiven an allen Fronten die Kriegsentscheidung zu erzwingen.

  • 9. 12.

    Die bürgerlichen Parteien lehnen die von der SPD geforderte Aufnahme von Friedensverhandlungen ab.

  • 12. 12.

    Jungfernflug des von Hugo Junkers entwickelten ersten Ganzmetallflugzeugs "Junkers J1".

  • 18. 12.

    Gründung der "Genossenschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte" (GEMA).

  • 20. 12.

    Haase legt sein Amt als Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktions nieder, da er die erneute Bewilligung von Kriegskrediten ablehnt.

  • 21. 12.

    Im Reichstag stimmen 20 SPD-Abgeordnete gegen die Kriegskredite, 22 bleiben der Abstimmung fern.

Chronik 1916

 

JANUAR

  • 1. 1.

    Gründungskonferenz der "Gruppe Internationale", einer Oppositionsgruppe innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), unter Karl Liebknecht.

  • 7. 1.

    In Berlin wird die "Deutsche Kriegs-Ausstellung" eröffnet, in der Beutestücke von allen Fronten gezeigt werden.

  • 13. 1.

    Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg kündigt bei der Eröffnung des Preußischen Landtages eine Reform des Dreiklassenwahlrechts für die Zeit nach dem Krieg an.

  • Liebknecht und Otto Rühle (1874-1943) geben ihren Austritt aus der Reichstagsfraktion der SPD bekannt.

  • 15. 1.

    Erster "Balkanexpress" fährt von Berlin nach Konstantinopel (heute: Istanbul).

  • 24. 1.

    In Großbritannien wird die Wehrpflicht für alle ledigen Männer zwischen 18 und 41 Jahren eingeführt.

  • 25. 1.

    Das Königreich Montenegro kapituliert nach einer dreiwöchigen Offensive der österreich-ungarischen Armee.

  • 27. 1.

    Gründung des Spartakusbunds unter Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin.

FEBRUAR

  • 2. 2.

    Zar Nikolaus II. ernennt Boris Stürmer (1848-1917) zum neuen Ministerpräsidenten, nachdem dessen Vorgänger Iwan Goremykin (1839-1917) sich mit den bürgerlichen Parteien überworfen hatte.

  • 5. 2.

    Hugo Ball (1886-1927) eröffnet in Zürich das "Cabaret Voltaire". Beginn des Dadaismus.

  • 21. 2. - 21. 7.

    Mit massivem Materialeinsatz geführte Schlacht bei Verdun soll Frankreich "ausbluten" lassen. Erstmaliger Einsatz von deutschen Flugzeugen in geschlossenen Kampfgeschwadern.

  • 25. 2.

    General Henri Philippe Pétain übernimmt den Oberbefehl über die französischen Truppen bei Verdun.

  • 28. 2.

    Tod des amerikanischen Schriftstellers Henry James (1848-1916) in Chelsea (London).

  • 29. 2.

    Beginn des verschärften U-Boot-Kriegs: Mit Geschützen bestückte Handelsschiffe werden wie feindliche Kriegsschiffe behandelt.

MÄRZ

  • 2. 3.

    Ein geheimer Erlass des Kriegsministeriums sieht für preußische Schulen Wehrerziehung im Unterricht vor.

  • 4. 3.

    Tod des Malers Franz Marc (gefallen bei Verdun).

  • 6. 3.

    Großadmiral Alfred von Tirpitz und der Chef des Generalstabs, Erich von Falkenhayn, fordern den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg": Kaiser Wilhelm II. entscheidet sich wegen des möglichen Kriegseintritts der USA dagegen.

  • 9. 3.

    Deutsche Kriegserklärung an Portugal aus Anlaß der Beschlagnahme deutscher Schiffe.

  • 12. 3.

    Einführung von Butterkarten in Groß-Berlin: Erwachsene erhalten 125 g pro Woche, Kinder bis zu 14 Jahren 62,5 g.

  • Tod der Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach in Wien.

  • 15. 3.

    Rücktritt von Tirpitz als Staatssekretär des Reichsmarineamtes. Sein Nachfolger wird Admiral Eduard von Capelle (1855-1931).

  • 16. 3.

    Im Preußischen Abgeordnetenhaus fordert der SPD-Abgeordnete Liebknecht die Verbrüderung von deutschen mit englischen und französischen Soldaten im Kampf gegen den Kapitalismus. Ihm wird das Wort entzogen.

  • 24. 3.

    Hugo Haase und weitere 18 oppositionelle Abgeordnete der SPD stimmen gegen den "Not-Etat" der Reichsregierung für die Monate April bis Juni.

  • Haase tritt aus der SPD-Reichstagsfraktion aus und gründet die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG).

  • 25. 3.

    Haase tritt vom Parteivorsitz der SPD zurück. Alleiniger Parteiführer wird der 1913 mit Haase gemeinsam zum Vorsitzenden gewählte Friedrich Ebert.

  • 28. 3.

    An der Ententekonferenz in Paris zur Koordination der Kriegführung nehmen Vertreter aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Portugal, Rußland und Serbien teil.

APRIL

  • 10. 4.

    Auf einem Kongress der französischen Sozialisten lehnt die Mehrheit eine Wiederaufnahme der Beziehungen zu den deutschen Sozialdemokraten ab.

  • 20. 4.

    Die USA drohen mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, falls Deutschland den U-Boot-Einsatz gegen Handelsschiffe fortsetzt.

  • 24. 4.

    "Osteraufstand" der irischen Unabhängigkeitsbewegung in Dublin und Ausrufung der irischen Republik. Die britische Armee schlägt den Aufstand nieder.

  • 29. 4.

    Das seit über drei Monaten eingeschlossene britische Expeditionskorps kapituliert bei Kut-el-Amara (Irak) vor den osmanischen Truppen.

  • Als Anerkennung der Kriegsleistungen der Firma Krupp verleiht Wilhelm II.Gustav Krupp von Bohlen und Halbach das Eiserne Kreuz I. Klasse.

MAI

  • 1. 5.

    Verhaftung Liebknechts auf einer von ihm organisierten Anti-Kriegs-Kundgebung auf dem Potsdamer Platz in Berlin.

  • 4. 5.

    Die Reichsregierung sichert den USA zu, zu den völkerrechtlichen Regeln des Seekriegs zurückzukehren, falls auch Großbritannien sich zur Einhaltung des Völkerrechts verpflichte ("Hungerblockade").

  • 11. 5.

    Rücktritt von Reichsinnenminister Clemens von Delbrück (1856-1921).

  • Tod des Komponisten Max Reger (1873-1916) in Leipzig.

  • 15. 5.

    US-Truppen besetzen die Dominikanische Republik wegen anhaltender Unruhen um das Präsidentenamt.

  • 17. 5.

    Großbritannien weitet die allgemeine Wehrpflicht auch auf die verheirateten Männer zwischen 18 und 41 Jahren aus und baut damit die größte Armee seiner Geschichte auf.

  • 19. 5.

    Im "Sykes-Picot-Abkommen" verständigen sich Großbritannien und Frankreich über die Aufteilung des Osmanischen Reichs.

  • 22. 5.

    Gründung des Kriegsernährungsamts zur Sicherstellung derLebensmittelversorgung.

  • 27. 5.

    In einer Rede erklärt der amerikanische Präsident Woodrow Wilson seine Vorstellung von einer künftigen Weltfriedensordnung mit Selbstbestimmungsrecht für alle Völker.

  • 30. 5.

    In Preußen werden für 1916 die Einkommenssteuern erhöht.

  • 31. 5. - 1. 6.

    Die Seeschlacht vor dem Skagerrak zwischen der englischen und der deutschen Hochseeflotte gilt als deutscher Erfolg, erbringt aber keine Veränderung der strategischen Lage.

  • Tod des Schriftstellers Gorch Fock (gefallen in der Seeschlacht vor dem Skagerrak).

JUNI

  • 1. 6.

    In Galizien starten russische Truppen unter General Alexej A. Brussilow (1853-1926) zur Entlastung der Alliierten in den Schlachten bei Verdun und an der Somme eine Großoffensive gegen Österreich. Sie erzielen tiefe Einbrüche.

  • 3. 6.

    Die USA beschließen eine Aufstockung ihrer Armee auf zunächst 175.000 und innerhalb von fünf Jahren auf 223.000 Mann.

  • 5. 6.

    Auf einer diplomatischen Reise nach Rußland kommt Kriegsminister LordHoratio H. Kitchener beim Untergang des Panzerkreuzers "Hampshire", der westlich der Orkney-Inseln auf eine deutsche Mine läuft, ums Leben.

  • 6. 6.

    Beginn des arabischen Aufstandes gegen die türkische Herrschaft.

  • 12. 6.

    Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Antonio Salandra (1853-1931) nach einer erfolgreichen Offensive Österreich-Ungarns. Nachfolger wird der 78jährige Paolo Boselli (1838-1932), der eine breite Mehrparteienregierung bildet.

  • 18. 6.

    Tod des ehemaligen Chefs des Generalstabs Helmuth von Moltke in Berlin.

  • Das "Fliegeras" Max Immelmann kommt bei einem Luftgefecht über Nordfrankreich ums Leben.

  • 20. 6.

    Tod des Schriftstellers Reinhard Johannes Sorge (1892-1916), der bei Ablaincourt an der Somme fällt.

  • 24. 6. - 26. 11.

    Schlacht an der Somme, in der die britisch-französischen Fliegerstreitkräfte schnell die Lufthoheit gewinnen.

  • 28. 6.

    Unter Verlust seines Reichstagsmandats wird Liebknecht wegen Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Berufungsinstanz wird die Strafe auf vier Jahre und einen Monat erhöht.

  • Massenstreiks in Berlin, Braunschweig und Bremen.

JULI

  • 1. 7.

    Im Deutschen Reich wird die Tabaksteuer angehoben. Zigaretten verteuern sich um 100 Prozent.

  • 3. 7.

    Russisch-japanisches Geheimbündnis mit Spitze gegen USA und Großbritannien als spätere Gegner.

  • 7. 7.

    Der bisherige Munitionsminister David Lloyd George wird neuer britischer Kriegsminister.

  • 10. 7.

    Einrichtung der Großküche einer Berliner Markthalle, die 30.000 Menschen täglich mit warmem Essen versorgen kann.

  • 11. 7.

    Wegen pazifistischer Aufrufe zur Kriegsdienstverweigerung wird der britische Mathematiker und Philosoph Sir Bertrand Russell (1872-1970) von seinem Lehrstuhl an der Universität Cambridge verwiesen.

  • 14. 7.

    Der französische Präsident Raymond Poincaré fordert die Rückgabe vonElsaß-Lothringen als Vorbedingung für einen Waffenstillstand.

  • 23. 7.

    Der russische Außenminister Sergej Sasonow (1860-1927) erklärt seine Demission, weil er Rumänien nicht zum Kriegseintritt auf Rußlands Seite bewegen kann. Sein Amt übernimmt Ministerpräsident Stürmer.

AUGUST

  • 1. 8.

    Die Post- und Telegraphengebühren werden im Deutschen Reich um bis zu 50 Prozent angehoben.

  • 8. 8.

    Im Verlauf der sechsten Isonzoschlacht erobern italienische Truppen die Stadt Görz und erzielen damit ihren ersten größeren Erfolg an dieser Front.

  • Tod der Frauenrechtlerin Lily Braun in Berlin.

  • 12. 8.

    Bethmann Hollweg und der österreich-ungarische Außenminister Stephan Freiherr Burián von Rajezc (1851-1922) beschließen die Gründung eines polnischen Staates, der als "Puffer" zwischen dem Deutschen Reich sowie Österreich-Ungarn und Rußland dienen soll.

  • 17. 8.

    Die Alliierten sagen Rumänien den Erwerb von Siebenbürgen, der Bukowina und von Teilen des Banats zu.

  • 27. 8.

    Rumänische Kriegserklärung an Österreich-Ungarn. Danach Kriegserklärung der Mittelmächte an Rumänien.

  • 28. 8.

    Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich.

  • 29. 8.

    Wegen der Lage an der Westfront und des Kriegseintritts Rumäniens wird Falkenhayn als Generalstabschef abgelöst. Die neue, 3. Oberste Heeresleitung (OHL) wird von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorffgebildet.

SEPTEMBER

  • 14. 9.

    Die Münchener Secession eröffnet zu Ehren des am 4. März 1916 gefallenen Malers Franz Marc eine Sonderausstellung.

  • 15.9.

    Erster Einsatz britischer Tanks (Panzer) an der Somme-Front.

  • 16. 9.

    Beginn der zweiten Brussilow-Offensive zwischen Karpaten und Wolhynien. Sie dauert bis Oktober und wird abgewehrt.

  • 19. 9.

    Der französische Ministerpräsident Aristide Briand erklärt im Abgeordnetenhaus unter begeisterter Zustimmung seiner Zuhörer, daß jegliche Verhandlung mit Deutschland "entwürdigend und ehrlos" sei.

  • 20. 9.

    Die erste Ausgabe der "Spartacus-Briefe" mit Artikeln gegen den Krieg erscheint illegal in Berlin.

  • 26. - 29. 9.

    Die Rumänen werden in der Schlacht bei Hermannstadt entscheidend geschlagen.

  • 28. 9.

    Der britische Kriegsminister Lloyd George betont in einem Interview den Willen Großbritanniens zur Fortsetzung des Krieges bis zur deutschen Niederlage ("knock-out").

OKTOBER

  • 2. 10.

    Einführung der Reichsfleischkarte (250 g pro Woche) im Deutschen Reich.

  • 4. 10.

    Uraufführung der Oper "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss in Wien.

  • 11. 10.

    Das preußische Kriegsministerium ordnet an, alle im Heer dienenden und sämtliche ausgemusterten Juden zu erfassen ("Judenzählung"). Vorausgegangen waren Vorwürfe der rechten völkischen Verbände gegen die Kriegsdienstbereitschaft von Juden.

  • 14. 10.

    Eine neue Verordnung für die Kartoffelversorgung tritt in Kraft (750 g pro Tag).

  • 21. 10.

    Der Ministerpräsident von Österreich-Ungarn, Karl Reichsgraf von Stürgkh (1859-1916), wird in einem Wiener Hotel erschossen. Der Täter ist Friedrich Adler, Führer der linken Sozialdemokraten im Reichsrat, der mit dem Mord die Wiedereinberufung des Parlaments erzwingen will.

  • 24. 10. - 16. 12.

    Französische Angriffe führen zur Rückeroberung der verlorenen Festungswerke bei Verdun.

  • 25. 10.

    Der Zentralverband deutscher Industrieller (ZdI), der Bund der Industriellen (BdI) und der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie bilden den "Deutschen Industrierat".

  • 26. 10.

    Angesichts der Engpässe in der Kartoffelversorgung legt das Kriegsernährungsamt Erzeuger-Höchstpreise für Rüben und Möhren fest.

  • 28. 10.

    Tod des "Fliegerasses" Oswald Boelcke (1891-1916) bei einem Luftgefecht über Nordfrankreich.

  • 30. 10.

    In Petrograd (heute: St. Petersburg) finden die ersten politischen Streiks während des Kriegs statt.

NOVEMBER

  • 5. 11.

    Deutschland und Österreich proklamieren ein selbständiges Königreich Polen.

  • 7. 11.

    Wilson wird mit knapper Mehrheit erneut zum Präsidenten der USA gewählt.

  • 15. 11.

    Protestnote der russischen Regierung an die verbündeten und neutralen Staaten gegen die Proklamation des Königreichs Polen durch die Mittelmächte.

  • 21. 11.

    Tod des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. in Wien. Sein NachfolgerKarl I. strebt einen Sonderfrieden für Österreich-Ungarn an.

  • 22. 11.

    Freitod des amerikanischen Schriftstellers Jack London in Glen Ellen (Kalifornien).

  • 23. 11.

    Der russische Ministerpräsident Stürmer wird durch Alexander F. Trepow (1862-1928) ersetzt. Doch auch diese Maßnahme kann die innenpolitische Lage nicht entspannen.

  • 28. 11.

    Einstellung der Kämpfe an der Somme ohne strategisch bedeutsame Durchbrüche.

DEZEMBER

  • 1. - 5. 12.

    Im Feldzug gegen Rumänien wird in der Schlacht am Argesfluß der letzte Widerstand gebrochen.

  • 2. 12.

    Gegen die Stimmen der vereinigten SPD-Opposition (SAG) beschließt der Reichstag das " Vaterländische Hilfsdienstgesetz": Jeder männliche Deutsche zwischen 17 und 60 Jahren kann zum Hilfsdienst in der Kriegswirtschaft und an anderen kriegswichtigen Stellen eingezogen werden.

  • 3. 12.

    Nach dem Scheitern der Somme-Offensive wird General Joseph Joffre durch General Georges Robert Nivelle (1858-1924) als Generalissimus ersetzt.

  • 4. 12.

    Alle im Deutschen Reich vorhandenen Kohlrüben werden zur Sicherung der Volksernährung beschlagnahmt (" Kohlrübenwinter").

  • 5. 12.

    Rücktritt des britischen Ministerpräsidenten Herbert H. Asquith nach Auseinandersetzungen über die weitere Kriegführung. Sein Nachfolger wird der bisherige Kriegsminister Lloyd George.

  • 6. 12.

    Einzug der Truppen der Mittelmächte in Bukarest.

  • 12. 12.

    Angebot der Mittelmächte, Verhandlungen über die Beendigung des Kriegs einzuleiten.

  • 18. 12.

    Friedensnote von US-Präsident Wilson, in der er die kriegführenden Staaten zur konkreten Benennung von Bedingungen für Friedensverhandlungen aufruft.

  • 19. 12.

    Tod des Industriellen Fürst Guido Henckel von Donnersmarck in Berlin.

  • 26. 12.

    Als Antwort auf Wilsons Friedensnote regt die deutsche Regierung ein Treffen von Delegationen der kriegführenden Staaten an.

  • 30. 12.

    Die Alliierten lehnen das Friedensangebot der Mittelmächte ab.

  • Ermordung des "Wunderheilers" Grigori J. Rasputin (1872-1916) in Petrograd.

Chronik 1917

 

JANUAR

  • 5. 1.

    In einer Neujahrsbotschaft an die Truppen ruft im Felde Kaiser Wilhelm II. zu unvermindertem Kampf gegen die Entente auf.

  • 7. 1.

    Ein Treffen zwischen dem Vorstand und der parteiinternen Opposition eröffnet die letzte Etappe der Spaltung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

  • 9. 1.

    Fürst Nikolai Golizyn (1874-1952) wird letzter zaristischer Ministerpräsident in Rußland.

  • Unterzeichnung eines deutsch-türkischen Handelsvertrags.

  • 10. 1.

    Die Entente-Mächte geben ihre Kriegsziele bekannt: Während Frankreich die Zerschlagung des Deutschen Reichs ("écrasement") fordert, will Großbritannien dessen weltpolitische Stellung einschränken ("containment"), die deutschen Kolonien aufteilen, die Flotte zerstören und den Außenhandel begrenzen. Neben der Räumung der besetzten Gebiete fordert Rußland die Wiedereingliederung Polens, Frankreich will die Rückgabe von Elsaß-Lothringen, Großbritannien drängt auf die Wiederherstellung der Eigenständigkeit Belgiens, Serbiens und Montenegros.

  • 17. 1.

    Ein deutsches Bündnisangebot an Mexiko für den Fall eines Kriegseintritts der USA wird vom amerikanischen Geheimdienst entschlüsselt. Die Bereitschaft der USA zu einem Krieg gegen Deutschland steigt.

  • 18. 1.

    Der Parteiausschuß der SPD beschließt die organisatorische Trennung der sozialdemokratischen Mehrheit von der oppositionellen Minderheit.

  • 22. 1.

    In einer Rede vor dem amerikanischen Senat fordert Präsident Woodrow Wilson einen "Frieden ohne Sieger".

  • 28. 1.

    Die deutsche Regierung lehnt Wilsons Friedensbotschaft ab.  

FEBRUAR

  • 1. 2.

    Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs in den Sperrgebieten um Großbritannien und im Mittelmeer.

  • 3. 2.

    Die USA brechen die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab.

  • 7. 2.

    Die britische Regierung verhandelt mit dem Zionistenführer Chaim Weizmann (1874-1952) über eine jüdische Besiedlung Palästinas.

  • 9. 2.

    Aus Angst vor innenpolitischer Opposition werden in Rußland die Mitglieder des Zentralen Kriegsindustriekomitees verhaftet. Kurz darauf brechen Streiks und Unruhen unter den Industriearbeitern in Petrograd (heute: St. Petersburg) aus.

  • 14. 2.

    Die Gesamtsumme der vom Reichstag seit 1914 bewilligten Kriegskredite beläuft sich inzwischen auf 64 Milliarden Mark.

  • 17. 2.

    Wegen der anhaltenden Hungersnot im Deutschen Reich wird in Berlin ein Ministerium für Lebensmittelversorgung gebildet.

  • 20. 2.

    Fünf-Pfennig-Münzen aus Kupfer werden für Kriegszwecke eingezogen und durch solche aus Aluminium ersetzt.

  • 23. 2.

    Die Mehrheitsfraktion der SPD stimmt im Reichstag der neuen Vorlage für Kriegskredite zu, "solange die Eroberungsziele der Feinde bestehen".

  • 24. 2.

    Wegen des Kohle- und Holzmangels werden in Berlin sämtliche Schulen geschlossen.

  • 25. 2.

    Deutsche Großindustrielle werfen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg Schwäche in der Kriegführung vor und fordern seinen Rücktritt.

  • 26. 2.

    Ein deutsches U-Boot versenkt den schnellsten britischen Passagierdampfer, die "Laconia".  

MÄRZ

  • 2. 3.

    In der deutschen Presse erscheinen Aufrufe, keine sogenannten Jammerbriefe an die Front zu senden, um die Soldaten nicht zu demoralisieren.

  • 3. 3.

    Wegen der schlechten Ernährungslage gibt die Kriegsernährungsstelle in Dosen konserviertes Gemüse frei (1 kg pro Lebensmittelkarte).

  • 8. 3.

    Aufgrund des erfolglosen Kriegsverlaufs und der wirtschaftlichen Zerrüttung kommt es in Petrograd zu ersten schweren Zusammenstößen zwischen streikenden Arbeitern und dem Militär.

  • Tod des Luftschiffpioniers Ferdinand Graf Zeppelin in Berlin.

  • 10. 3.

    Die Streiks in Petrograd weiten sich zum Generalstreik aus. Zar Nikolaus II.befiehlt, die Demonstranten mit allen Mitteln zu bekämpfen.

  • 11. 3.

    Die Abgeordneten der russischen Duma (des russischen Parlaments) weigern sich, die von Nikolaus II. verfügte Auflösung der Duma durchzuführen. Soldaten der Petrograder Garnison solidarisieren sich mit den streikenden Arbeitern. Beginn der "Februarrevolution".

  • 12. 3.

    In Berlin sind 135 Pockenerkrankte gemeldet und zahlreiche Fälle von Hungertyphus.

  • 14. - 16. 3.

    In den wichtigsten russischen Städten bilden sich Arbeiter- und Soldatenräte.

  • 15. 3.

    Abdankung des Zaren Nikolaus II. zugunsten seines Bruders Michail (1878-1918). Die russische Duma proklamiert die Bildung einer bürgerlichen Regierung unter Georgi J. Fürst Lwow.

  • 16. 3.

    Mit dem Thronverzicht Michails endet die über 300jährige Herrschaft der Romanow-Dynastie.

  • 17. 3.

    Rücktritt des französischen Ministerpräsidenten Aristide Briand, da ihm keine Umbildung seines Kabinetts mit neuen Ministern gelingt. Sein Nachfolger wird Alexandre Ribot (1842-1923).

  • 21. 3.

    Die provisorische russische Regierung lässt den Ex-Zaren und seine Familie verhaften und in Zarskoje Selo internieren.

  • Administrative Trennung von Flandern und Wallonien zur Sicherung des deutschen Einflusses nach dem Krieg.

  • 22. - 24. 3.

    Nachdem die neue russische Regierung die Fortführung des Kriegs versprochen hat, wird sie von den Entente-Mächten offiziell anerkannt.

  • 31. 3.

    Tod des Bakteriologen Emil von Behring in Marburg.  

APRIL

  • 1. 4.

    Im Deutschen Reich werden die Brotrationen auf 170 g pro Tag und die Kartoffelrationen auf 2.500 g pro Woche gekürzt.

  • 6. 4.

    Kriegserklärung der USA an das Deutsche Reich.

  • Auf einem Kongreß der sozialdemokratischen Opposition in Gotha wird dieUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) unter dem Vorsitz von Hugo Haase gegründet.

  • Die Russische Orthodoxe Kirche spricht sich offiziell gegen die provisorische Regierung aus.

  • Beginn der französischen Offensive an der Aisne.

  • 7. 4.

    Aufgrund der innenpolitischen Unruhe verspricht Kaiser Wilhelm II. in seiner " Osterbotschaft" die Aufhebung des preußischen Dreiklassenwahlrechtsnach Kriegsende.

  • 9. 4.

    Mit Einverständnis und Unterstützung der deutschen Regierung durchquertWladimir I. Lenin zusammen mit 30 Revolutionären aus der Schweiz kommend im Zug das Deutsche Reich. Man verspricht sich von Lenins Rückkehr eine Verschärfung der innenpolitischen Unruhen im Zarenreich.

  • 17. 4.

    In Petrograd fordert Lenin in seinen "Aprilthesen" eine sozialistische Revolution zur Ablösung der bürgerlichen Regierung.

  • 19. 4.

    Der Rückzug der deutschen Truppen bis zur "Siegfriedstellung" ist abgeschlossen.

  • 23. 4.

    Bei der Konferenz in Kreuznach zur erneuten Festlegung der Kriegsziele spricht sich Reichskanzler Bethmann Hollweg gegen Pläne der Obersten Heeresleitung (OHL) aus, die weitgehende Annexionen in Rußland, Belgien und Frankreich vorsehen.

  • 27. 4.

    In den neuerbauten Leuna-Werken bei Merseburg wird die Produktion von Ammoniak aufgenommen.

  • 30. 4.

    General Henri Philippe Pétain wird Nachfolger von Georges Robert Nivelle (1858-1924) als Chef der französischen Nordarmee und verhindert den drohenden Zusammenbruch durch Meutereien unzufriedener Truppenteile.  

MAI

  • 15. 5.

    Reichskanzler Bethmann Hollweg hält eine programmatische Rede zur gegenwärtigen Kriegspolitik, ohne jedoch auf die Frage der Kriegsziele einzugehen.

  • 17. 5.

    Der russische Revolutionär Leo D. Trotzki kehrt aus dem Exil in den Vereinigten Staaten nach Rußland zurück.

  • 18. 5.

    In den USA beginnt die Wehrerfassung aller Männer zwischen 21 und 30 Jahren. Drei Millionen Männer werden einberufen.

  • In Absprache mit den Arbeiter- und Soldatenräten wird eine neue russische Regierung unter Beteiligung von Sozialdemokraten gebildet. Der Sozialrevolutionär Alexander Kerenski wird Kriegsminister.

  • 23. 5.

    Der reformfeindliche Ministerpräsident von Ungarn, István Graf von Tisza (1861-1918), muß auf Betreiben Kaiser Karls I. zurücktreten. Nachfolger wird Moritz Graf Esterházy von Galántha (1881-1960), der sich besonders um eine demokratische Wahlreform bemühen soll.

  • 27.5.

    Die am 6. April 1917 begonnene französische Offensive an der Aisne und in der Champagne wird nach großen Verlusten eingestellt.

  • 28. 5.

    Die italienische Regierung hebt in Rom 15.000 neue Carabinieri aus, um im Fall einer Revolution die Hauptstadt schützen zu können. Die inneren Spannungen haben sich aufgrund der hohen Verluste in den erfolglosenIsonzoschlachten verschärft.

  • 31. 5.

    Dem Chemiker Franz Fischer (1877-1948) gelingt am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohleforschung die Herstellung von Benzin aus Steinkohle.  

JUNI

  • 2. 6. - 19. 6.

    Internationaler Sozialistenkongress in Stockholm sucht nach Möglichkeiten des Friedensschlusses. Der französische Ministerpräsident Ribot verweigert den Sozialisten seines Landes die Ausreise nach Stockholm.

  • 3. 6.

    Die deutsche Delegation trifft unter Führung von Philipp Scheidemann in Stockholm ein.

  • 7. 6.

    In Berlin fordert die Reichsfrauenkonferenz der Sozialdemokraten das Wahlrecht für Frauen.

  • 12. 6.

    Die alliierten Besatzungstruppen zwingen Griechenlands König Konstantin I. (1868-1921) zur Abdankung, weil er einen Kriegseintritt gegen die Mittelmächte ablehnt. Sein Sohn folgt ihm als Alexander I. (1893-1920) auf den Thron.

  • 15. 6.

    Der amerikanische Kongress beschließt ein Anti-Spionage-Gesetz, das schwerste Strafen für Kriegsbehinderung vorsieht und gegen die kriegsfeindlichen Sozialisten gerichtet ist.

  • 16. 6.

    In Petrograd findet der erste gesamtrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte statt, auf dem die Bolschewiken nur zehn Prozent der Delegierten stellen. Lenin unterstreicht den Führungsanspruch seiner Partei.

  • 19. 6.

    In Großbritannien wird das Wahlrecht für Frauen ab 30 Jahren eingeführt.

  • 20. 6.

    Die "Kaiser-Glocke" des Kölner Doms, die mit 543 Zentnern eine der schwersten der Welt ist, wird zur Metallverwertung eingeschmolzen.

  • 25. 6.

    Der Medizinprofessor Ferdinand Sauerbruch stellt in Wien ein operatives Verfahren vor, das außerordentliche Beweglichkeit der Ersatzglieder für Amputierte erlaubt.

  • 26. 6.

    Die erste US-Division landet bei St.-Nazaire in der Nähe von Nantes (Bretagne).

  • 27. 6.

    Kriegseintritt Griechenlands auf seiten der Alliierten.  

JULI

  • 6. 7.

    Matthias Erzberger (Zentrum) fordert eine Resolution für einen annexionslosen Frieden, da keine Aussicht auf einen Sieg mehr bestehe.

  • 7. 7.

    Der größte deutsche Luftangriff auf London (etwa 20 Maschinen) fordert 47 Todesopfer.

  • 11. 7.

    Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff fordern die Entlassung von Reichskanzler Bethmann Hollweg wegen dessen Kriegszielpolitik.

  • Das Preußische Staatsministerium erhält den Auftrag, eine Vorlage zur Änderung des preußischen Dreiklassenwahlrechts für die Zeit nach dem Krieg vorzubereiten.

  • 13. 7.

    Reichskanzler Bethmann Hollweg reicht seinen Rücktritt ein. Sein Nachfolger wird Georg Michaelis.

  • 16. - 18. 7.

    Ein bewaffneter Massenaufstand in Petrograd gegen die Provisorische Regierung wird niedergeschlagen. Die bolschewistischen Zeitungen werden verboten.

  • 17. 7.

    Der britische König Georg V. (1865-1936) ändert den Namen seines Hauses von "Sachsen-Coburg-Gotha" in "Windsor".

  • 19. 7.

    Die auf Initiative von Erzberger eingebrachte Friedensresolution wird mit den Stimmen der Mehrheitsparteien Zentrum, Deutsche Fortschrittspartei und SPD angenommen, die sich zuvor im interfraktionellen Ausschuss darüber abgestimmt haben. Die Resolution fordert einen Verständigungsfrieden ohne Annexionen.

  • 20. 7.

    Die russische Provisorische Regierung besetzt das von Josef W. Stalingeleitete Pressebüro des Parteiorgans der Bolschewiken "Prawda".

  • 21. 7.

    Fürst Lwow tritt als Ministerpräsident der russischen Provisorischen Regierung zurück. Sein Nachfolger wird der Kriegs- und Marineminister Kerenski.

  • 24. 7.

    Nach der Niederschlagung des Putschversuchs flieht Lenin nach Finnland.

  • 31. 7.

    Winston Churchill wird zum Rüstungsminister im Kabinett des britischen Ministerpräsidenten David Lloyd George ernannt.  

AUGUST

  • 1. 8.

    In einer Friedensbotschaft verlangt Papst Benedikt XV. (1851-1922) einen Frieden ohne Annexionen. Während der Vorschlag im kriegsmüden Italien große Zustimmung findet, lehnen das Deutsche Reich und die Entente ihn ab, weil sie inmitten heftiger Kriegszieldiskussionen stehen.

  • 2. 8.

    Friedensdemonstrationen von etwa 400 Matrosen in Wilhelmshaven.

  • 5. 8.

    Meutereien in der deutschen Hochseeflotte. Die Anführer werden verhaftet.

  • 14. 8.

    Kriegserklärung Chinas an Österreich-Ungarn.

  • 20. 8.

    Tod des Chemikers Adolf Ritter von Baeyer (1835-1917) in Starnberg.

  • Der britische Staatssekretär für Indien stützt die Unabhängigkeitsbewegung und kündigt eine schrittweise Dekolonisierung an.

  • 21. - 25. 8.

    In Turin können ein revolutionärer Aufstand und Generalstreik wegen des Brotmangels nur mit Hilfe zusätzlicher Truppen unterdrückt werden, da auch Teile der Armee rebellieren.

  • 25. 8.

    Fünf Anführer des Matrosenaufstandes der deutschen Hochseeflotte werden zum Tode verurteilt. Der Oberbefehlshaber der deutschen Flotte, Admiral Reinhard Scheer (1863-1928), wandelt drei der Todesurteile in Haftstrafen um, besteht jedoch auf der Erschießung der beiden Heizer Max Reichpietsch (1894-1917) und Albin Köbis (1892-1917). Beide Matrosen waren Hauptredner bei Protestversammlungen der Hochseeflotte.  

SEPTEMBER

  • 2. 9.

    Gründung der Deutschen Vaterlandspartei in Königsberg unter dem Vorsitz von Admiral Alfred von Tirpitz und dem ostpreußischen Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp.

  • 3. 9.

    Einnahme von Riga durch die 8. deutsche Armee.

  • 7. 9.

    Nach dem Austritt der Sozialisten aus seiner Regierung erklärt der französische Ministerpräsident Ribot seinen Rücktritt. Neuer Ministerpräsident wird der bisherige Kriegsminister Paul Painlevé (1863-1933).

  • 14. 9.

    Der russische Ministerpräsident Kerenski proklamiert die Republik und beruft eine neue fünfköpfige Regierung.

  • 20. 9.

    An den deutschen Hochschulen haben die Studentinnen einen Anteil von 34,8 Prozent. Im letzten Vorkriegsjahr waren es 6,7 Prozent.

  • 21. 9.

    Der Petrograder Arbeiter- und Soldatenrat wählt ein bolschewistisches Präsidium unter Leitung von Trotzki.

  • 24. 9.

    Die neugegründete Deutsche Vaterlandspartei fordert auf ihrer ersten Großkundgebung in Berlin einen unbedingten "Siegfrieden".

  • 26. 9.

    Tod des französischen Malers Edgar Degas in Paris.

  • 28. 9.

    Der Zentrumspolitiker Konrad Adenauer wird neuer Oberbürgermeister von Köln.  

OKTOBER

  • 6. 10.

    Im Reichstag kommt es zu schweren Auseinandersetzungen über die vaterländische Propaganda des Alldeutschen Verbands und der Vaterlandspartei.

  • Die US-Regierung übernimmt per Gesetz die Kontrolle über den Außenhandel.

  • 12. - 20. 10.

    Eroberung der strategisch wichtigen Inseln Ösel, Dagö und Moon in der Rigaer Bucht durch deutsche Truppen.

  • 15. 10.

    Mata Hari wird wegen angeblicher Spionagetätigkeit in Vincennes bei Paris hingerichtet.

  • Tod des Schriftstellers Walter Flex (gefallen bei Ösel).

  • 19. - 23. 10.

    Das russische Parlament wird aufgelöst. Das neue republikanische Vorparlament wird von den Bolschewiken boykottiert. Lenin beschließt in der ZK-Sitzung der Bolschewiken den bewaffneten Aufstand gegen die Regierung Kerenski.

  • 22. 10.

    Die Mehrheitsparteien entziehen Reichskanzler Michaelis wegen seiner eigenwilligen Interpretation der Friedensresolution, seines scharfen Vorgehens gegen die USPD sowie wegen seiner Ablehnung einer Reform des Dreiklassenwahlrechts das Vertrauen.

  • 24. - 30. 10.

    Die Offensive der Mittelmächte am Isonzo führt zum Zusammenbruch der italienischen Front und zur Eroberung der Provinz Friaul-Julisch-Venetien. Große Teile der italienischen Armee werden gefangengenommen oder lösen sich auf. Großbritannien und Frankreich raten zum Kriegsaustritt Italiens. Ministerpräsident Paolo Boselli (1838-1932) erklärt daraufhin seinen Rücktritt, neuer Regierungschef wird der bisherige Innenminister Vittorio Orlando (1860-1952).

  • 26. 10.

    Die irische Nationalpartei Sinn Féin fordert die Unabhängigkeit der Republik Irland und bewaffnet weiter die illegale Revolutionsarmee.

  • 31. 10.

    Reichskanzler Michaelis tritt zurück.  

NOVEMBER

  • 1. 11.

    Kaiser Wilhelm II. ernennt den bayerischen Ministerpräsidenten Georg Graf von Hertling zum neuen Reichskanzler.

  • 2. 11.

    Der britische Außenminister Arthur James Earl of Balfour verspricht den Juden ein "national home" in Palästina. Die "Balfour-Deklaration" wird in Deutschland von rechtsgerichteten Kreisen als Bündnis Großbritanniens mit den Zionisten zu antisemitischer Agitation genutzt.

  • 5. 11.

    Die deutsch-österreichische Kriegszielkonferenz in Berlin beschließt die Vereinigung des russischen Teil Polens und Galiziens mit dem Königreich Polen sowie die Angliederung von Litauen und Kurland an das Deutsche Reich.

  • Die russische Regierung befiehlt die Besetzung bolschewistischer Zeitungsbüros und löst damit den bewaffneten Aufstand der Bolschewiken aus.

  • 7. 11.

    (25. 10. nach russischer Zeitrechnung) Besetzung strategisch wichtiger Punkte in Petrograd durch die Roten Garden der Bolschewiken. Der Winterpalast, der Sitz der Provisorischen Regierung in Petrograd, wird belagert ("Oktoberrevolution").

  • 8. 11.

    Bolschewistische Truppen stürmen den Winterpalast und verhaften die Regierungsmitglieder. Ministerpräsident Kerenski flieht zu den Truppen an der Nordfront. Der allrussische Rätekongress billigt die bolschewistische Machtübernahme.

  • 9. 11.

    Die siegreichen Revolutionäre in Rußland bilden eine Regierung der Volkskommissare unter dem Vorsitz von Lenin und erlassen ein Dekret über einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen.

  • Der italienische Armeeoberbefehlshaber Graf Luigi Cadorna (1850-1928) wird abgelöst. Zur Aufrechterhaltung der Front in Oberitalien entsenden Großbritannien und Frankreich Truppen.

  • 13. 11.

    Bolschewistische Truppen schlagen die Armee des abgesetzten Ministerpräsidenten Kerenski vernichtend bei Zarskoje Selo.

  • Der französische Ministerpräsident Painlevé tritt zurück, weil er keine Akzeptanz im Parlament findet.

  • 15. 11.

    Tod des Soziologen Emile Durkheim in Paris.

  • 17. 11.

    Georges Clemenceau wird neuer Ministerpräsident Frankreichs. Mit einer parteiübergreifenden Regierung sichert er sich weitreichenden Handlungsspielraum.

  • Tod des Bildhauers Auguste Rodin in Meudon.

  • 20. 11.

    Erster erfolgreicher Masseneinsatz von Tanks (Panzer) durch die Briten beiCambrai.

  • 28. 11.

    Die russische Räteregierung schlägt allen kriegführenden Parteien einen Waffenstillstand vor. Deutschland und Österreich-Ungarn stimmen zu, die Alliierten lehnen einen Seperatfrieden Rußlands mit den Mittelmächten ab.  

DEZEMBER

  • 4. 12.

    Finnland erklärt seine Unabhängigkeit von Rußland.

  • 5. 12.

    In Brest-Litowsk wird ein zehntägiger Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Rußland vereinbart.

  • 7. 12.

    Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Österreich-Ungarn.

  • 9. 12.

    Britische Soldaten rücken in Jerusalem ein und beenden die 673 Jahre währende osmanische Herrschaft.

  • Vollständige Besetzung von Deutsch-Ostafrika durch britische Truppen.

  • Die Mittelmächte und Rumänien vereinbaren einen Waffenstillstand.

  • 12. 12.

    Gründung des Normenausschusses der Deutschen Industrie in Berlin. Er setzt die Deutsche Industrie Norm (DIN) fest.

  • 15. 12.

    Der Waffenstillstand zwischen Rußland und dem Deutschen Reich wird bis zum 14. Januar 1918 verlängert.

  • 18. 12.

    Gründung der Universum Film AG (Ufa) in Berlin als Propaganda-Instrument der OHL.

  • Mit einem Verfassungszusatz wird in den USA die Prohibition eingeführt: Herstellung, Verkauf und Transport alkoholischer Getränke werden verboten. Die Bestimmung tritt am 19. Januar 1920 in Kraft.

  • 20. 10.

    Die russische Räteregierung beschließt die Gründung der Geheimpolizei Tscheka.

  • 22. 12.

    Beginn der Friedensverhandlungen zwischen Rußland und den Mittelmächten in Brest-Litowsk.

  • 28. 12.

    Zur Sicherung der Nachschublieferungen für den Krieg werden die amerikanischen Eisenbahngesellschaften verstaatlicht.

Chronik 1918

 

JANUAR

  • 8. 1.

    Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programmvor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab.

  • 9. 1.

    In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrußland fortgesetzt.

  • 15. 1.

    In Wien beginnen Fabrikarbeiter einen Streik. Sie fordern einen raschen Friedensschluß in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung.

  • 24. 1.

    Der österreich-ungarische Ministerpräsident Ottokar Graf von Czernin und zu Chudenitz erklärt angesichts der innenpolitischen und militärischen Lage seines Landes, daß ein Verständigungsfrieden auf Basis der 14 Punkte von Wilson akzeptabel sei.

  • 28. 1. - 4. 2.

    "Revolutionäre Obleute" organisieren Massenstreiks gegen die annexionistische Verhandlungsführung der Mittelmächte in Brest-Litowsk.

FEBRUAR

  • 1. 2.

    Über Berlin wird der verschärfte Belagerungszustand verhängt.

  • Österreich-ungarische Truppen schlagen eine Matrosenmeuterei in Cattaro (Dalmatien) nieder.

  • 6. 2.

    Tod des Malers Gustav Klimt in Wien.

  • 9. 2.

    Unterzeichnung eines Separatfriedens zwischen der weitgehend von Bolschewisten besetzten Ukraine und den Mittelmächten in Brest-Litowsk. Dieser "Brotfriede" soll die Lebensmittelversorgung der Mittelmächte sichern. Zugleich wird die Ukraine wirtschaftlich eng an das Deutsche Reich gebunden.

  • 10. 2.

    Wegen des Separatfriedens mit der Ukraine bricht der russische Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Leo D. Trotzki, die Verhandlungen in Brest-Litowsk ab. Einseitig erklärt er den Kriegszustand für beendet.

  • 14. 2.

    Einführung des Gregorianischen Kalenders in Rußland. Damit rückt die Datierung um 13 Tage vor.

  • 18. 2.

    Wegen des Abbruchs der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk nehmen die Mittelmächte die Kampfhandlungen wieder auf. Das Ziel Erich Ludendorffs ist die Abtrennung der gesamten baltischen Küste und Finnlands von Rußland.

  • 26. 2.

    Nach dem schnellen Vormarsch der Mittelmächte kehren die russischen Friedensunterhändler nach Brest-Litowsk zurück.

MÄRZ

  • 1. 3.

    Deutsche Truppen besetzen Kiew und setzen eine antibolschewistische Regierung ein.

  • 3. 3.

    Unterzeichnung des Friedens von Brest-Litowsk: Rußland verliert über 25 Prozent seiner Bevölkerung und 27 Prozent seines wirtschaftlich nutzbaren Bodens. Es muß die Unabhängigkeit von Finnland, Estland, Livland, Kurland, Litauen, Polen, Georgien, der Ukraine und von Teilen Armeniens anerkennen.

  • 5. 3.

    Deutsche Truppen besetzen die Ålandinseln, um von dort gegen die finnischen Roten Garden vorzustoßen.

  • 6. - 8. 3.

    Auf dem ersten ordentlichen Parteitag der Bolschewiken nach der Machtübernahme nennt sich die Partei in "Kommunistische Partei Rußlands (Bolschewiken)" um und beschließt Maßnahmen zur Planwirtschaft.

  • 7. 3.

    Friedens- und Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der bürgerlichen Regierung Finnlands.

  • 8. 3.

    Verlegung des Hauptquartiers der Obersten Heeresleitung (OHL) von Kreuznach nach Spa (Belgien).

  • 9. 3.

    Mit Billigung Rußlands landen britische Truppen bei Murmansk, um ein Vordringen deutscher Truppen in Finnland zu verhindern.

  • Tod des Dramatikers Frank Wedekind in München.

  • 10. 3.

    Die sowjetrussische Regierung verlegt ihren Sitz aus strategischen Gründen nach Moskau, das zur Hauptstadt erklärt wird.

  • 21. 3.

    An der Westfront beginnt die deutsche Frühjahrsoffensive in der Picardieauf 70 km Breite zunächst mit einem schnellen Vormarsch. Ludendorff will mit einem militärischen Erfolg die Alliierten an den Verhandlungstisch zwingen.

  • 23. 3.

    Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wird im Reichstag gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ratifiziert, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) enthält sich der Stimme.

  • 25. 3.

    Tod des französischen Komponisten Claude Debussy (1862-1918) in Paris.

  • 26. 3.

    General Ferdinand Foch soll die Operationen der Alliierten an der Westfront koordinieren.

APRIL

  • 8. 4.

    In Rom beginnt der "Kongreß der unterdrückten Völker in Österreich-Ungarn". Italien unterstützt ihre Selbstbestimmungsforderungen.

  • 9. 4.

    Trotz der Erstürmung des Kemmelbergs bei Ypern wird die deutsche Offensive westlich von Lille gestoppt.

  • 11. 4.

    Auf der Hauptversammlung der Bunsen-Gesellschaft rechtfertigt Fritz Haberden Einsatz von Giftgas.

  • 13. 4.

    Deutsche und finnische Truppen besetzen Helsinki, die bolschewistischen Roten Garden werden zurückgedrängt.

  • 14. 4.

    Rücktritt des österreich-ungarischen Außenministers Graf Czernin. Ohne den deutschen Bündnispartner zu informieren, hatte Czernin über einen Separatfrieden verhandelt und sich u.a. für die Rückgabe von Elsaß-Lothringen ausgesprochen. Die Veröffentlichung eines entsprechenden Briefes durch Raymond Poincaré führte zum Rücktritt.

  • 21. 4.

    Tod des als " Roter Baron" bekannt gewordenen Manfred Freiherr von Richthofen, der in einem Luftgefecht bei Vaux-sur-Somme getötet wird.

  • 28. 4.

    Im Krankenhaus des Gefängnisses Theresienstadt stirbt der Sarajevo-Attentäter Gavrilo Princip (1894-1918) an den Folgen einer Tuberkulose.

MAI

  • 7. 5.

    "Frieden von Bukarest": Der Friedensvertrag zwischen Rumänien und den Mittelmächten soll Deutschland u.a. den ungehinderten Transport von Lebensmitteln aus der Ukraine garantieren.

  • 9. 5.

    Im britischen Parlament stimmen 106 Liberale für den Mißtrauensantrag von Herbert H. Asquith gegen die liberale Regierung von David Lloyd George. Dies führt zur Spaltung der Partei.

  • 16. 5.

    Das Kriegsernährungsamt in Berlin kürzt die tägliche Brotration auf 150 g pro Person und Tag.

  • Der amerikanische Kongreß beschließt schwere Strafen für jede Form von Kritik an der Kriegspolitik.

  • 22. 5.

    Gegen den Widerstand der Entente-Staaten schließen das Deutsche Reich und die Schweiz ein Handelsabkommen: Deutschland liefert Kohle gegen Lebensmittel.

  • 25. 5.

    Deutsche Truppen landen in Georgien und unterstützen antibolschewistische Verbände.

  • 27. 5.

    Die erneute deutsche Offensive an der Westfront zwischen Soissons und Reims am Chemin des Dames beginnt mit Erfolgen.

JUNI

  • 12. 6.

    Nach mißlungenen Angriffen bei Noyon und Compiègne gibt Ludendorff den Befehl zur Einstellung der Offensive.

  • 14. - 25. 6.

    Die letzte große Offensive der österreich-ungarischen Truppen in Italien scheitert, die Moral der Truppen verschlechtert sich erheblich.

  • 25. 6.

    Wladimir I. Lenin überweist den Nachkommen von Karl Marx eine Million Rubel zur Errichtung eines Monuments auf dem Grab des Philosophen.

  • 28. 6.

    Die Rote Armee eröffnet die Kämpfe gegen die amerikanischen und britischen Truppen nahe Murmansk.

  • 30. 6.

    Die Exilgruppen der Tschechen und der Slowaken verständigen sich im Vertrag von Pittsburgh über die Zusammenarbeit beim Aufbau eines zukünftigen gemeinsamen Staats.

JULI

  • 6. 7.

    Bei einem Aufstand der antibolschewistischen Sozialrevolutionäre wird in Moskau der deutsche Botschafter Wilhelm Graf von Mirbarch-Harff erschossen. Sein Nachfolger wird Karl Helfferich.

  • 15. 7.

    Der österreich-ungarische Oberbefehlshaber Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852-1925) tritt wegen der gescheiterten Italienoffensive zurück.

  • 10. 7.

    Der V. Allrussische Kongreß billigt die Verfassung der "Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepubliken" (RSFSR). Das Rätesystem wird als Staatsform festgeschrieben.

  • 16. 7.

    Erschießung des russischen Ex-Zaren Nikolaus II. und seiner Familie in Jekaterinenburg durch Bolschewisten.

  • 18. 7.

    Beginn der alliierten Gegenoffensive unter Marschall Foch drängt die Deutschen an der Westfront wieder zurück und leitet die militärische Wende ein.

AUGUST

  • 2. 8.

    Besetzung der nordrussischen Stadt Archangelsk durch amerikanische und britische Truppen.

  • 5. 8.

    Die Vereinigten Staaten brechen die diplomatischen Beziehungen zu Sowjetrußland ab.

  • 8. 8.

    Beginn der Schlacht bei Amiens: Tiefe Einbrüche der Engländer mit Panzerverbänden führen zum stetigen Rückzug des deutschen Heeres. Ludendorff spricht vom "schwarzen Tag des deutschen Heeres".

  • 9. 8.

    Großbritannien erkennt den tschechischen Nationalrat in Paris als "verbündete Regierung" an.

  • 14. 8.

    Die OHL bezeichnet in einer Besprechung mit Wilhelm II. und Karl I. die Fortführung des Krieges als "aussichtslos".

  • 28. 8.

    Die Rückverlegung deutscher Truppen in die "Siegfriedstellung" beginnt auf breiter Front.

  • 30. 8.

    Lenin wird durch das Attentat einer Sozialrevolutionärin schwer verwundet.

SEPTEMBER

  • 3. 9.

    Der amerikanische Senat fordert die Verhaftung Wilhelms II. und die Einleitung internationaler Gerichtsverfahren gegen die Initiatoren des U-Boot-Kriegs.

  • 6. 9.

    Per Erlaß verschiebt der britische König Georg V. (1865-1936) das Inkrafttreten des "Home Rule"-Gesetzes für Irland.

  • 10. 9.

    Tod des Kolonialpolitikers Carl Peters in Woltorf (Peine).

  • 14. 9.

    Karl I. regt in einer Note eine Friedenskonferenz an. Angesichts der absehbaren Niederlage der Mittelmächte weist Wilson die Note zurück.

  • 26. 9.

    Der tschechische Nationalrat in Paris bildet eine Regierung für einen zukünftigen Staat der Tschechen und Slowaken.

  • Tod des Philosophen und Soziologen Georg Simmel in Straßburg.

  • 29. 9.

    Überraschend fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen, den Rücktritt des Reichskanzlers Georg Graf von Hertling sowie die Einsetzung einer parlamentarischen Regierung.

  • Waffenstillstandsvertrag zwischen den Alliierten und Bulgarien.

  • 30. 9.

    Reichskanzler Hertling tritt zurück.

  • Wilhelm II. verspricht die Einführung des parlamentarischen Systems im Deutschen Reich.

OKTOBER

  • 2. 10.

    Britische und arabische Truppen erobern Damaskus.

  • 3. 10.

    Wilhelm II. ernennt den als liberal geltenden Prinz Max von Baden zum Reichskanzler. In der neuen Regierung sind auf Verlangen Ludendorffs die Mehrheitsparteien vertreten.

  • 4. 10.

    Auf Druck der OHL richtet Max von Baden ein Waffenstillstandsersuchen auf Basis der 14 Punkte an den amerikanischen Präsidenten.

  • Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich unterbreiten den USA Waffenstillstandsangebote.

  • 14. 10.

    In einer amerikanischen Note wird u.a. die Einstellung des U-Boot-Kriegs als Voraussetzung für einen Waffenstillstand genannt.

  • 16. 10.

    "Völkermanifest": Karl I. verspricht die Föderalisierung des Staates und die Gleichberechtigung der Nationalitäten in Österreich-Ungarn.

  • 20. 10.

    Wilson nennt die Anerkennung der Selbständigkeitswünsche der Völker als Voraussetzung für Verhandlungen mit Österreich-Ungarn.

  • 22. 10.

    Die deutsche Hochseeflotte erhält den Befehl zu einer Großoffensive am 29. Oktober.

  • 23. 10.

    In seiner Antwortnote an die deutsche Regierung erklärt Wilson seine Bereitschaft, nur einen solchen Waffenstillstand zu vermitteln, der Deutschland außer Stande setze, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Außerdem sei die Parlamentarisierung noch unzulänglich, und die Macht der Militärs sowie des Königs von Preußen seien noch ungebrochen.

  • Wilhelm II. verfügt eine allgemeine Amnestie für politische Gefangene, bei der auch Karl Liebknecht (Spartakusbund) begnadigt wird.

  • 24. 10.

    Auf die Forderung Wilsons nach einer militärischen Kapitulation reagiertPaul von Hindenburg mit einem Armeebefehl, der die Truppe zum "Widerstand mit äußersten Kräften" auffordert.

  • 25. 10.

    In Budapest wird ein ungarischer Nationalrat gebildet.

  • 26. 10.

    Ludendorff kritisiert gegenüber Wilhelm II. die Regierungspolitik scharf. Auf den Hinweis des Kaisers, diese Politik sei die Folge des Waffenstillstandsersuchens der OHL, verlangt Ludendorff erregt seine Entlassung. Sein Nachfolger wird Wilhelm Groener. Nach einem Appell des Kaisers an Hindenburgs Patriotismus bleibt Hindenburg im Amt.

  • 27. 10.

    In Österreich bildet Heinrich Lammasch als Ministerpräsident die letzte kaiserliche Regierung. Lammasch akzeptiert Wilsons Bedingungen vom 20. Oktober für einen Waffenstillstand.

  • 28. 10.

    Der Reichstag beschließt das Gesetz zur Parlamentarisierung. Die Regierung ist nun vom Vertrauen des Reichstags abhängig.

  • Meuterei unter Matrosen der Hochseeflotte in Wilhelmshaven angesichts der geplanten Großoffensive der Flotte.

  • In Prag wird der tschechoslowakische Staat ausgerufen.

  • 30. 10.

    Waffenstillstand zwischen den Alliierten und dem Osmanischen Reich.

  • 31. 10.

    Tod des österreichischen Malers Egon Schiele in Wien.

NOVEMBER

  • 3. 11.

    Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und den Alliierten.

  • Matrosenaufstand in Kiel.

  • Aufhebung des Versammlungsverbots und der Zensur.

  • 4. 11.

    In Kiel übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. Der Aufstand breitet sich auf andere Städte aus.

  • 5. 11.

    Wilson informiert die Reichsregierung, daß die deutsche Waffenstillstandskommission von General Foch empfangen werde.

  • In Hamburg rufen Soldaten und Arbeiter den Generalstreik aus.

  • 7. 11.

    Revolution in München: Kurt Eisner (USPD) ruft die Volksrepublik Bayern aus; Flucht des bayerischen Königs Ludwig III (1845-1921).

  • 8. 11.

    Unter Matthias Erzberger ( Zentrum) beginnen in Compiègne bei Paris Waffenstillstandsverhandlungen mit Marschall Foch. Die deutschen Unterhändler können nur unwesentliche Erleichterungen der harten Bedingungen erreichen.

  • Einstellung des Telephon- und Telegraphenverkehrs sowie des Eisenbahnverkehrs von und nach Berlin; öffentliche Gebäude, Verkehrseinrichtungen und Rüstungsbetriebe werden vom Militär besetzt.

  • 9. 11.

    Gegen Mittag verkündet Max von Baden eigenmächtig die Abdankung Wilhelms II. und überträgt sein Amt des Reichskanzlers auf Friedrich Ebert(SPD).

  • Ausrufung der demokratischen Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) um 14 Uhr und der freien sozialistischen Räterepublik durch Karl Liebknecht wenig später.

  • Generalstreik in Berlin.

  • 10. 11.

    Wilhelm II. begibt sich ins Exil in die Niederlande.

  • Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten im gesamten Reich.

  • Die drei Sozialdemokraten Friedrich Ebert, Otto Landsberg und Philipp Scheidemann sowie die drei Unabhängigen Hugo HaaseEmil Barth undWilhelm Dittmann bilden den Rat der Volksbeauftragten.

  • Im Ebert-Groener-Pakt sichern sich Ebert und Groener gegenseitige Unterstützung zu. Zur Kontrolle der Revolutionsregierung bilden die Räte in Berlin einen Vollzugsrat.

  • 11. 11.

    Abschluß des Waffenstillstands. Die besetzten Gebiete in Frankreich, Belgien, Luxemburg müssen wie Elsaß-Lothringen in 15 Tagen geräumt sein. Die Verträge von Brest-Litowsk und Bukarest werden annulliert. U-Boote sowie andere Waffen und Munition sind auszuliefern.

  • Thronverzicht Kaiser Karls I. und Rücktritt der Regierung Lammasch.

  • 12. 11.

    Der Rat der Volksbeauftragten verkündet sein Regierungsprogamm. Es sieht u.a. die Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen und die Einführung des Frauenwahlrechts vor.

  • Verkündung der Republik "Deutsch-Österreich" und ihres Anschlusses an Deutschland. Dieser Anschluß wird von den Alliierten strikt abgelehnt.

  • 13. 11.

    Gründung der Organisation " Stahlhelm. Bund der Fontsoldaten" als Zusammenschluß von Soldaten des Weltkriegs zur Abwehr derNovemberrevolution.

  • 14. 11.

    Der Nationalist und Oberbefehlshaber Józef Pilsudski wird neuer Staatschef Polens.

  • 15. 11.

    Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gründen zum Interessensausgleich beim Stinnes-Legien-Abkommen die Zentralarbeitsgemeinschaft. Einführung des Achtstundentags, um die demobilisierten Soldaten in den Wirtschaftsprozeß zu integrieren.

  • Gründung der extrem rechten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).

  • 16. 11.

    Proklamation der Republik Ungarn.

  • 20. 11.

    Gründung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP).

  • 24. 11.

    Gründung der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei (DVP).

  • 25. 11.

    Kapitulation der deutschen Truppen in Ostafrika.

  • 28. 11.

    Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet seinen Thronverzicht.

  • Uraufführung des ersten Teils des Schauspiels "Gas" von Georg Kaiser (1878-1945) in Frankfurt/Main und Düsseldorf.

  • 30. 11.

    Veröffentlichung des Romans " Der Untertan" von Heinrich Mann.

DEZEMBER

  • 1. 12.

    Proklamation des "Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen".

  • 3. 12.

    Gründung der Künstlervereinigung "Novembergruppe", der u.a. der MalerMax Pechstein und der Architekt Erich Mendelsohn angehören.

  • 10.12.

    Die Deutsche Vaterlandspartei löst sich auf. Ihre Führer schließen sich der DNVP an.

  • Max Planck erhält den Physik- Nobelpreis für seine Forschungen in der Quantenphysik. Fritz Haber erhält den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung eines Verfahrens zur Synthese von Ammoniak und Stickstoff. Die Verleihung findet erst im November 1919 statt.

  • 14. 12.

    Bei den britischen Unterhauswahlen dürfen erstmals Frauen ab 30 Jahren wählen. Die Regierung von Lloyd George wird bestätigt.

  • 16. - 21. 12.

    Der Reichskongreß der Arbeiter- und Soldatenräte unterstützt die Politik der SPD und fordert ebenfalls Wahlen zur Nationalversammlung.

  • 17. 12.

    Uraufführung des Films "Carmen" unter der Regie von Ernst Lubitsch mit Pola Negri (1894-1987) und Harry Liedtke (1882-1945).

  • 22. 12.

    Die Tschechoslowakei erklärt Böhmen und das Sudetengebiet zu Bestandteilen des neuen Staats.

  • Die sowjetische Regierung erkennt die Unabhängigkeit Litauens und Lettlands an.

  • 23. 12.

    In Preußen werden sämtliche Orden und Titel abgeschafft.

  • Wegen ausstehender Soldzahlungen besetzen Matrosen der Volksmarinedivision das Berliner Schloß und nehmen den Stadtkommandanten Otto Wels (SPD) als Geisel.

  • 24. 12.

    Ebert informiert Groener über die Lage und fordert Hilfe von der Armee. Das Garde-Schützenregiment greift die Matrosen während derWeihnachtskämpfe an. Es kommt zu Verhandlungen zwischen Regierung und Volksmarinedivision.

  • 28. 12.

    USPD-Mitglieder des Rats der Volksbeauftragten werfen den SPD-Volksbeauftragten Kooperation mit der alten Generalität vor und treten aus dem Rat aus. Sie werden durch Gustav Noske und Rudolf Wissell (SPD) ersetzt.

  • 30. 12.

    Spartakusbund und Bremer Linksradikale gründen in Berlin dieKommunistische Partei Deutschlands (KPD). Gegen den Willen von Liebknecht und Rosa Luxemburg beschließt die KPD einen Boykott der Wahlen zur Nationalversammlung.

  • 31. 12.

    Beschluß zur Demobilisierung der gesamten Armee.

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